Im Rahmen des traditionellen Stiftungsmahles hat die Bürgerstiftung Vechta den Hans-Tabeling-Jugendförderpreis 2024 vergeben. Gewinnerin ist die junge Literatin Maria Buchtijarova. Den zweiten Platz belegt Elisabeth Wichman. Den dritten Platz teilen sich Lara L.J. Robbers und Jarne Borchardt.
Die Siegerin des diesjährigen Jugendförderpreises Maria Buchtijarova überzeugte die Jury mit ihrem außergewöhnlichen literarischen Talent. Laudator Simon Tabeling vermittelte ein eindrucksvolles Bild ihrer jetzt schon sehr bewegenden Lebensgeschichte. Maria ist in Donezk geboren und flüchtete nach dem Beginn des militärischen Konflikts im Donbas mit ihrer Familie nach Charkiw. Im Alter von zwölf Jahren begann sie, mit ihren Gedichten und Kurzgeschichten an ukrainischen Literaturwettbewerben teilzunehmen. In kurzer Zeit gewann sie mehr als 20 Preise. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine flüchtete sie aus dem umkämpften Charkiw und kam nach Vechta. Dort wurde sie von ihrer Französischlehrerin Frau Kluge-Hölzen am Kolleg St. Thomas auf den renommierten Claras-Preis aufmerksam gemacht. Sie reichte ihre Kurzgeschichte »Frieden durch Krieg« ein und gewann auf Anhieb in ihrer Altersgruppe. Eine Kostprobe ihres Könnens erhielten die anwesenden Stifterinnen und Stiftern, denn Maria hatte für die Preisverleihung unter dem Namen »Guten Morgen, Vechta« einen kurzen Text vorbereitet.
Die zweitplatzierte Elisabeth Wichmann entdeckte bereits früh die Liebe zur Musik. Schon im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Erlernen verschiedener Instrumente, darunter Klarinette und Klavier. Am Euphonium errang sie 2024 beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« einen hervorragenden dritten Platz. Aufgrund ihrer außerordentlichen Leistung ist sie Teil des Landes jugendorchesters Niedersachsen. Laudator Dr. Heinrich Windhaus hob zudem ihr Engagement im Musikverein Oythe, in anderen Orchestern und in verschiedenen Chören hervor. Zudem absolviert sie gerade eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Kirchenmusikerin und Chorleiterin.
Lara L. J. Robbers und Jarne Borchardt teilen sich den dritten Platz. Laudator Stefan Niemeyer beschrieb Lara als vielfältig begabte und engagierte junge Frau. So übernimmt sie als Laienschauspielerin 2025 eine weibliche Hauptrolle in dem Stück »Viel Lärm um nichts« des Theaters für Jedermann e. V. Als leidenschaftliche Sängerin ist sie in verschiedenen Chören aktiv. Mit ihrer Liebe zur Literatur beteiligt sie sich regelmäßig an Buchprojekten und literarischen Veranstaltungen. Auch Jarne beschrieb Stefan Niemeyer als würdigen Preisträger, der sich mit vorbildlichen Engagement für den lokalen Sport und die Jugend einsetzt. Sein als Handballtorhüter erworbenes Wissen gibt er schon seit vielen Jahren an Kinder und Jugendliche in der Handballabteilung des SFN Vechta weiter. Er vermittelt dabei Grundqualifikation wie Fleiß, Disziplin und Teamgeist – Eigenschaften, die junge Menschen positiv für ihr Leben prägen können. Daneben verfolgt er zielstrebig seine eigene Trainerausbildung.
Der Jugendförderpreis der Bürgerstiftung wurde bereits zum sechsten Mal vergeben. Der Name erinnert an den 2013 verstorbenen Vorsitzenden der Bürgerstiftung, Hans Tabeling. Letzter Gewinner im Jahr 2021 war Lukas Ostendorf, der die Jury vor allem mit seinem ehrenamtlichen Engagement für die katholische Landjugend in Langförden überzeugte.
Für die hervorragende musikalische Begleitung des Stiftermahls und der Preisverleihung sorgte wieder einmal das Einsemble »Dreiklang« mit Holger Lorentz am Akkordeon, Rainer Wördemann an der Klarinette und Fritze Winnacker am Kontrabass.
Alle Fotos: Timo Lutz Team für Industriefotografie
